„Rotary hilft Menschen“

Das Motto des rotarischen Jahres 2016/17 „Rotary Serving Humanity“ („Rotary hilft Menschen“) setzt jenen Appell konkret in die Tat um, der im Jahre der Gründung des RC Pfaffenhofen vom damaligen Weltpräsidenten Joseph Bourland als etwas abstrakt erscheinende Maxime ausgegeben worden war: „World Understanding and Peace Through Rotary“ („Völkerverständigung und Frieden durch Rotary“).

Es war der 16. Dezember 1981, als Prof. Dr. Klaus Englert vom RC Schrobenhausen-Aichach als beauftragter Missionär den rotarischen Gedanken in den Landkreis Pfaffenhofen getragen hat und der damals noch ausschließliche Männerclub von 23 Gründungsmitgliedern verschiedener Berufsklassen aus der Taufe gehoben wurde. Nahezu die Hälfte von ihnen ist nicht mehr am Leben. Im Zeichen einer gemeinsamen ethischen Grundhaltung und gegenseitiger Freundschaft dem Mitmenschen zu dienen und zu helfen, ist das Grundanliegen der weltweit 1,2 Millionen Mitglieder in nahezu 35 000 Clubs, die unter dem Dach von Rotary International vereint sind. Diese von Rechtsanwalt Paul Harris 1905 in Chicago gegründete Bewegung bildet gewissermaßen eine globale Familie. Sie versteht sich als eine Wertegemeinschaft von Menschen mit Erfolg im Beruf, mit verlässlicher ethischer Gesinnung und einem ausgeprägten Bewusstsein für soziale Fragen, auf die es eine Antwort zu geben gilt.

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Lebensräume von Tieren 
und Pflanzen erkunden
Der Präsident des RC Pfaffenhofen im rotarischen Jahr 2016/17, Dr. André Schneeweiß, hat den Themenkreis „Kinder und Jugend“ zum Grundanliegen seiner Arbeit gemacht. Eine gute Bildung und Ausbildung Heranwachsender gehört zu den tragenden Säulen der Gesellschaft, wenn sie einer lebenswerten Zukunft entgegensehen will. Das wiederum setzt die Unterstützung von sinnvollen Schulprojekten voraus, so z. B. des vom Club geförderten „Grünen Klassenzimmers“, das im Rahmen der Kleinen Landesgartenschau im Mai 2017 in Pfaffenhofen seine Pforten öffnen wird. Kinder und Jugendliche verschiedenster Altersstufen sollen in Anlehnung an die schulischen Lehrpläne in direkter Begegnung mit der Natur Lebensräume von Tieren und Pflanzen erkunden und Ökosys-teme kennenlernen. Sogar einer fächerübergreifenden Lernzielsetzung werden damit vielfältige Möglichkeiten geboten, wenn die notwendige Ausstattung vorhanden ist. Unlängst wurde eine Norwegenexpedition des Schyren-Gymnasiums finanziell unterstützt, ein Beitrag dazu, dass die Schule 2016 als „Bayerische Forscherschule“ ausgezeichnet wurde. Hinzu kommt, dass am weltweit größten internationalen Jugendaustausch, den seit langem Rotary durchführt, auch schon der RC Pfaffenhofen mit seinen Vorschlägen berücksichtigt wurde.

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Zum achten Mal findet am Freitag, 02.12.2016, 17.30 Uhr, der Lesewettbewerb des RC Pfaffenhofen unter dem Motto „Lesen ist Zukunft – Wer kann es am besten?“ statt. Daran nehmen im Festsaal des Rathauses Schüler/innen der 4. Jahrgangsstufe der Grundschulen des Landkreises teil, die von ihren Klassen-
-lehrern/innen ausgewählt wurden. Neben Eltern, Verwandten und Lehrern können sich durchaus auch andere Interessierte unter die Zuhörerschaft mischen. Es handelt sich um die Vorrunde des vom rotarischen Distrikt 1841, dem 53 Clubs angehören, zusammen mit 200 bis 250 Grundschulen alljährlich durchgeführten Projekts. Im Zeitalter des Computers und anderer moderner Medien wird es mehr und mehr zu einer wichtigen Aufgabe, die elementare Kulturtechnik „Lesen“ zu fördern und zu erhalten, zumal heute vor allem im Elternhaus häufig zu wenig Zeit dafür bleibt. Eine fünfköpfige rotarische Jury, die das Clubmitglied Hellmuth Inderwies als verantwortlicher Organisator zusammengestellt hat, wird die Lesefähigkeiten der jungen Protagonisten, die unbekannte Texte vortragen, im Rahmen der Kriterien „Aussprache, Lesetempo, Lautstärke, Betonung und Lebendigkeit“ bewerten. Sie erhalten alle kleine Geschenke und Geldpreise für einen Bücherkauf. Der Sieger des Wettbewerbs in Pfaffenhofen wird auf Distriktebene an einer der Zwischenrunden teilnehmen, bevor im Rahmen der Distriktkonferenz am 23. Juni 2017 der/die Gesamt-sieger/in ermittelt wird. Das Projekt ist bei den Grundschulen wie bei der Elternschaft im Landkreis wie im ganzen Distrikt, der die Region zwischen Nördlingen und dem Schliersee sowie Oberstaufen /Immenstadt und Neustadt /Vohburg umfasst, auf ein nicht erwartetes, außerordentlich positives Echo gestoßen. In den bisherigen Wettbewerben belegten die Kandidaten/innen des RC Pfaffenhofen in der Endrunde fast durchwegs vordere Plätze.

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Darüber hinaus werden auch kleinere Kinder nicht vergessen. Gemeinsam mit dem Rotaract Club Hallertau, der zur weltweiten Jugendorganisation der Rotarier gehört, wurde Geld für die Sanierung und Modernisierung eines Kinderspielplatzes in der Kreisstadt zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Projekts „Weihrauch“ (s. auch Welthungerhilfe e. V.!) begleiten Mentoren des RC Pfaffenhofen gegenwärtig junge Zuwanderer auf dem Weg in eine erfolgreiche Berufsausbildung oder bei einem zielgerichteten Studium. Mit einer Spende wurde zudem bereits die Künstlerwerkstatt bedacht und ältere Mitbürger freuten sich im Rahmen des alljährlichen Seniorenausflugs auch heuer wieder über eine seit 1983 ununterbrochen gewährte finanzielle Unterstützung und die Begleitung aktiver Mitglieder des Clubs, wobei sich in den letzten Jahren vor allem Georg Gerlsbeck zusammen mit seiner Familie dieser Aufgabe widmete. Selbstverständlich ist der RC Pfaffenhofen auch mit einem ansehnlichen finanziellen Beitrag am größten Gemeindienstprojekt beteiligt, das Rotary in seiner nunmehr 111-jährigen Geschichte weltweit durchführt. Es handelt sich um „PolioPlus“: Seit 1988 gelang es mit Hilfe mächtiger Partner, wie der Weltgesundheitsorganisation, den größten Teil der Erde durch massive Impfkampagnen von der Kinderlähmung zu befreien. Angesichts der außerordentlich großen Fortschritte, die in den letzten Jahren bei der Bekämpfung dieser Krankheit erzielt wurden, rückt im Jahr 2018 das angestrebte Ziel in greifbare Nähe. Bis dahin soll die Übertragungskette weltweit unterbrochen sein.

Schulische Ausbildung für benachteiligte Kinder
Wenn am Donnerstag, dem 24. November, um 10.00 Uhr am unteren Hauptplatz die seit 1999 jährlich durchgeführte Weihnachtstombola des RC Pfaffenhofen eröffnet wird, dann wird mit dem Erlös daraus der Erhalt und die Erweiterung der Johann Ludwig Schneller-Berufsschule (JLSS) in Khirbet Kanafar auf der Beqaa-Hochebene im Libanon unterstützt. Sie ist benannt nach einem schwäbischen Missionar und Pädagogen, der hier gewirkt hat. Es handelt sich um eine evangelische ökumenische Einrichtung, in der sozial benachteiligte Kinder aus armen oder zerrütteten Familien und Waisen unabhängig von Geschlecht, Rasse und Religion eine schulische Ausbildung und ein Zuhause finden. Grundlagen der Erziehung sind Toleranz, Koexistenz, Völkerverständigung und Wahrung des Friedens, also ethische Werte, die mit denen der rotarischen Bewegung übereinstimmen. Bei einem Lospreis von einem Euro sind auch dieses Mal wieder ein Auto, ein Mercedes Benz A-Klasse 160, und weitere neun große Preise zu gewinnen. Wer eine Nummer zieht, erhält einen der 8000 Kleinpreise als Sofortgewinn und hat mit diesem Los, das er unbedingt aufbewahren muss, dann die Chance auf einen der Haupttreffer bei der öffentlichen Endauslosung am 17. Dezember 2016, 14.00 Uhr, beim Verkaufsstand am unteren Hauptplatz in Pfaffenhofen. Er ist bis dahin während des Christkindlmarkts an den Werktagen von 10.00 bis 20.00 Uhr und an den Sonntagen von 12.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Wer kein Glück hat, der darf für sich in Anspruch nehmen, dass er mit seinem Geldbetrag einem sehr guten Zweck dienen wird. In Kooperation mit der JLSS, der Evangelischen Kirche Beirut, der deutschen Botschaft und dem Partnerclub RC Beirut Cosmopolitan wird damit ein sinnvolles, wirksames und vor allem auch nachhaltiges Projekt erfolgreich fortgeführt. Auch dabei gilt die Beantwortung von vier Fragen als Kriterium, die für jeden Rotarier als Leitlinie seines Handelns gefordert wird: Ist es wahr, bin ich aufrichtig? Ist es fair für alle Beteiligten? Wird es Freundschaft und guten Willen fördern? Wird es dem Wohl aller Beteiligten dienen?

von Hellmuth Inderwies