Organisator zwischen ProWirtschaft und Werbeagentur – Praktiziertes Multi-Tasking: Rainer Bülent Nowak bereitet die Hallertauer Messe vor

Von Lorenz Trapp

Ein Internetportal steht auch auf der breiten Palette seiner realisierten Möglichkeiten. Hinter der phantasievollen Adresse www.tr3ndz.de öffnet sich die weite Welt der News und Events. „Mit tr3ndz machen wir da weiter, wo pafnet aufhört“, sagt Rainer Bülent Nowak selbstbewusst, und weil sich der Konkurrent im Netz schon mal mit unkontrollierten Placements von illegitimen Videos konfrontiert sah, will er diesen Auswüchsen schon im Vorfeld einen Riegel vorschieben: Unter 16-Jährige dürfen nur mit Erlaubnis der Eltern Mitglied der Community werden. Mit einem Partner betreibt er das Portal mit Elan, doch seine Werbeagentur und vor allem sein Engagement für ProWirtschaft, für den Schulterschluss der Pfaffenhofener Gewerbetreibenden, hat ihm seine Publizität verschafft.

organisator

Zwei Persönlichkeiten in einer breiten Brust

 

Rainer B. Nowak trifft Bülent R. Nowak. Nicht zwei Personen, zwei Persönlichkeiten geben sich die Hand: „Geschäftlich heiße ich Rainer, privat bin ich Bülent.“ Völlig unkapriziös erklärt er seine Vornamen-Kombination. Die Mutter, Türkin, und der Vater, Deutscher, ließen ihn taufen auf Rainer-Bülent, und bei der Musterung zur Bundeswehr hieß er nur noch Rainer. Bürokratisch korrekt hatte man festgestellt: Rainer ist im Pass unterstrichen und deswegen Rufname. Sein Vater hatte das wohl veranlasst in dem Wissen, dass in Deutschland ein deutscher Name vorteilhafter sei.

Er sei in Pfaffenhofen geboren, hier verwurzelt, kenne Gott und die Welt, und, fügt er hinzu: „Vice versa!“ Nowak versprüht Humor auf diese subtile Art, die nicht mit dem Zaunpfahl winken muss. Nach dem Graphik-Design-Studium heuerte er bei einer Werbeagentur in Ingolstadt an, wechselte nach München. Und wagte schon 1990 als junger Mann den Sprung in die Selbstständigkeit. Letzte Woche ist er 40 geworden. „Kein Einschnitt“ nennt er die runde Zahl, aber zur Feier des Tages hat er sich eine Gitarre geschenkt. Mit der Fender Stratocaster begibt er sich wieder „back to the roots“. Musik hat er immer schon gemacht, mit seinem ehemaligen Nachbarn C.B. Green habe er oft gespielt.

 

Eine Fender Stratocaster als Geburtstagsgeschenk

 

Ein Grund, sich die Gitarre zu „genehmigen“, sei auch gewesen, seinen beiden 5- und 8-jährigen Töchtern ein Gespür für Musik zu vermitteln. Ein bisschen hegt er auch den Wunsch, „musikalisch Einfluss zu nehmen“. Das wird wohl die Werbeagentur, die er mit seiner Frau Claudia in der Türltorstraße betreibt, auf sanfte Weise eindämmen. Rainer Nowak hat sich auf die Kernkompetenzen seiner Werbeagentur konzentriert. Sein Full Service bietet dem Kunden alles zum Thema Kommunikation. Aus einer Hand, doch von A bis Z, in bestmöglicher Vielfalt und kreativ breit gefächert, liefert die Agentur ein Komplettpaket. Maßgeschneidert ist das Angebot, das Rainer Nowak seinem Kunden empfiehlt. Dessen Ideen, und seien sie noch so ausgefallen, sollen realisiert werden: von der Konzeption über die Kreation bis hin zur Produktion. Egal, für welches Produkt der Kunde sich entscheidet: Die Leistungspalette umspannt stets den gesamten Produktionsprozess von der Beratung zum Entwurf, von der Erstellung bis zur Auslieferung der fertigen Druckerzeugnisse.

„Wir organisieren übrigens auch Events“, nennt Rainer Nowak einen weiteren starken Zweig seiner Agentur. Sie entwirft die Einladungen, bucht die Location, denkt an die Tischdekoration. „Wir sorgen auch für das passende Entertainment“, verspricht Rainer Nowak, obwohl mittlerweile ein neuer Bereich die Agentur erobert hat: das Internet. Fast die Hälfte des Auftragsvolumens wird schon von diesem Medium eingenommen. Die Agentur realisiert komplette Internet-Auftritte – kreativ, individuell und intelligent. Auch die einfache Homepage ist im Angebot, das allerdings ebenso einen interaktiven Online-Shop umfasst und bis zu komplexen Content-Management-Systemen reicht.

 

Scouts mit Kameras stellen Fotos ins Netz

 

Seit zwei Jahren ist tr3ndz.de online. Rainer Nowak betreibt das Online-Portal gemeinsam mit einem Partner: „Wir bieten eine Online-Community für Junge und Junggebliebene von 16 bis 60!“ Ein Schwerpunkt, neben den vielen Service-Bereichen, liegt darauf, die wichtigsten Events in der Region zu fotografieren. Eine große Anzahl von „Scouts“, die mit Kameras ausgestattet werden, bearbeiten zuhause ihre Fotos und stellen sie top-
aktuell ins Netz. Qualität ist natürlich wichtig, schließlich sollen „User generiert werden“. Im Vergleich mit der klassischen Medienlandschaft sieht Rainer Nowak tr3ndz eher in der Nähe von Hochglanzmagazinen denn bei einem Anzeigen-Wochenblatt.

„Wir wollen ‚stylischer‘ wirken als andere Portale“, propagiert er, und als Ziel für die Community ist die Region 10 vorgegeben. Die Anzahl der Zugriffe steigern, ist erklärtes Ziel, denn schließlich soll das Portal über Werbebanner Einnahmen einfahren. Die Preisbildung gestalte sich hier etwas schwierig, doch, so vermutet Rainer Nowak, kostendeckend werde das Projekt wohl nie laufen. Seit Anfang des Jahres ist er deshalb mit dem „megazin“ und Radio Galaxy eine Kooperation eingegangen. „Wir haben unsere Man Power verdreifacht“, stellt er fest, und das führte zu mehr Bildergalerien, zu mehr News und zu „Radio Stream“: Radio Galaxy ist übers Internet zu empfangen. Ergebnis dieser Medienkonvergenz waren Woche für Woche stetig steigende Zugriffszahlen.

 

Drei starke Vereine sprechen mit einer Stimme

 

Es muss vorwärts gehen für Rainer Bülent Nowak. Deshalb arbeitet er engagiert mit bei ProWirtschaft. Der Verein hat sich nach der Fusion von Gewerbeverein, Werbegemeinschaft und Einkaufsgemeinschaft gebildet. Seit Beginn sitzt, nein: agiert Rainer Nowak im Vorstand aktiv: „Jetzt haben wir einen starken Verein, der mit einer Stimme spricht.“ Zweck des Vereins ist, die Interessen der Pfaffenhofener Wirtschaft zu vertreten, und so kann er bereits auf einige Referenzen verweisen: Aus der Reihe der verkaufsfördernden Maßnahmen ragen besonders das Summernight Shopping und das Candlelight Shopping heraus.

Erklärtes Ziel ist die Belebung der Innenstadt. Deshalb arbeitet ProWirtschaft in Bezug auf die Hauptplatzumgestaltung auch eng mit der Stadt Pfaffenhofen zusammen. „Der Schulterschluss“, sagt Rainer Nowak, „funktioniert: Wir sitzen in einem Boot, und ich denke, so ist das Leben!“ Gerade dieses Projekt „Hauptplatz“ solle dazu dienen, die Innenstadt zu beleben, und zwar „nicht nur am Sonntag, wenn die Geschäfte geschlossen sind“.

Im Moment steckt Rainer Nowak mitten in den Vorbereitungen zur Hallertauer Messe. Alle zwei Jahre bietet ProWirtschaft diese große Gewerbe- und Leistungsschau. Mehr als 160 Aussteller aus Handel, Handwerk, Industrie und Gewerbe nützen von 13. bis 16. April auf dem Volksfestplatz die Chance, ihr Produkt einem breiten Publikum zu präsentieren. ProWirtschaft firmiert als Veranstalter, und Rainer Nowak hat sich bereit erklärt, Organisation und Risiko auf eigene Verantwortung zu übernehmen. Dieser „etwas andere Weg“ war schon immer das, was sein Leben und seine Philosophie auszeichnete. Doch der Erfolg gibt ihm Recht: Von der Messe 2005 haben sich überwältigend viele Aussteller wieder für heuer angemeldet.

 

Erklärtes Ziel ist die Vitalisierung der Stadt

 

„Meine eigentliche Aufgabe im Verein“, sagt Rainer Nowak bescheiden, „ist die Umsetzung von Marketing-Aktivitäten“. So entwickelt er gerade einen Shopping Guide, ein Flyer mit Park-Tipps für Autofahrer ist soeben erschienen, und demnächst geplant ist eine Gemeinschaftswerbeaktion in der Stadt: Sie soll den Shopping Centern der Umgebung gegensteuern, diesen Konkurrenten den Wind aus den Segeln nehmen.

Bleibt Rainer noch Zeit für Bülent“ Beide haben ein Motto, das sie leitet: „I love Pfaffenhofen!“ Beide brauchen es nicht als Aufkleber ans Auto zu heften, sie erklären es aktiv, beruflich und privat. „Ich unterstütze einfach jede Maßnahme, die Stadt und Landkreis nach vorne bringt“, bekennt Rainer Bülent Nowak, und so hat er nun bei ProWirtschaft noch eine Immobilienvermittlung für Gewerbetreibende ins Leben gerufen. Er nennt das „Vitalisierung der Stadt“. Richtig: So ist das Leben.