Idee zur zweiten Potenz / Die Werbeagentur „idee²“ designte die Präsentation für den LivCom-Award

Mathematiker-Herzen schlagen höher angesichts des Prädikats, das sie sich und ihrer Agentur gegeben haben – bescheiden, wenn man bedenkt, welch ungeahnte Möglichkeiten die Welt der Zahlen geboten hätte, und doch selbstbewusst: idee². „Wir wollten einfach unsere Namen nicht verwenden“, fasst Stefan Herburger kurz und knapp zusammen, und sein Bruder Christian nickt. Seit 2003 läuft die Agentur, und mittlerweile ist das Team auf sechs Mitarbeiter angewachsen. 
Nicht als klassische Werbeagentur betrachten sie sich, denn ihr Hauptgewicht liegt auf Design: „Wir sind alle Handwerker“, betont Stefan Herburger, „und wir haben alle von der Pike auf gelernt!“ Die Mitarbeiter – Designer, Mediengestalter und ein Auszubildender – sind alle fest angestellt, und so bleibt fast „alles im Haus“. Im Haus war auch die Gestaltung der Präsentation für den LivCom Award in Seoul, bei dem die Stadt Pfaffenhofen den Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ bekam. Die Produktion der Präsentation war eine nicht nur erfolgreiche, sondern auch angenehme Kooperation: Wirtschaftsreferent Markus Käser oblag die Koordination, Verena Schlegel lieferte die Texte, Adrian Dunskus sorgte für die Übersetzungen, Kerstin Schnapp und Florian Schaipp lieferten die Filmparts. „Dann sind alle Fäden hier bei uns zusammengelaufen“, beschreibt Stefan Herburger den Ablauf des Projekts, in dem individuelle Leistungen zu einem komplexen Ganzen gestaltet wurden. Absolut positiv daran sei gewesen, dass dies ohne Konkurrenzdenken geschafft wurde.

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Das idee²-Team von links nach rechts, unter der Schirmherrschaft von zwei Giraffen: Oliver Gaal, Diplom-Designer; Christian Herburger, Diplom-Kommunikationswirt; Tom Strasser, Diplom-Grafik-Designer; Stefan Herburger, Geschäftsführer; Marco Bernd, angehender Mediengestalter; Marius Müller, Mediengestalter.

Die Präsentation in Seoul legte auch einen Grundstein für eine neu gestaltete Gesamtpräsentation der Stadt. „idee²“ entwarf bereits im Mai die Bewerbungsbroschüre für Seoul, an der auch Dieter Kappelmeier von der Stadtverwaltung und Matthias Scholz von der WSG aktiv mitarbeiteten. Christian Herburger erinnert sich noch sehr gut an die „Hauruck-Aktion“: Vieles musste recherchiert werden; man orientierte sich am Vorjahressieger, einer kleinen Stadt in Neuseeland, stellte fest, dass bürokratische Hürden in Bayern höher sind als neuseeländische Berge, erarbeitete fieberhaft ein Konsortium an Positivem für die Stadt, mit dem sie sich präsentieren könnte. Denn aus der Ferne betrachtet stelle sich Pfaffenhofen eher nüchtern dar: „Wir haben keine Berge, keine Seen, kein Meer – aber“, betont Christian Herburger und legt einen erhobenen Zeigefinger in die entstandene Pause, „wir sind eine Kleinstadt mit allen Möglichkeiten!“

Wie sich in Seoul herausstellte, ist Pfaffenhofen nicht nur eine Kleinstadt mit allen Möglichkeiten, sondern auch eine Kleinstadt, die alle ihre Möglichkeiten erfolgreich darzustellen in der Lage ist – und vor allem auch nutzt. „Wäre das nicht so“, fasst Stefan Herburger mit einem Augenzwinkern zusammen, „hätte es auch keinen Sinn gehabt, sich mit der Agentur hier anzusiedeln!“ Und diese Möglichkeiten entdecken auch Kunden, die aus Großstädten kommen und von Pfaffenhofen begeistert sind: Die verkehrsgünstige Lage zwischen großen Städten und Flughafen sei optimal, das kulturelle und gastronomische Angebot vor Ort könne sich ebenfalls sehen lassen, und auch wenn eine Großstadt 24 Stunden geöffnet hat und immense Möglichkeiten bietet, müsse man sich doch fragen: „Kann ich die ganze Nacht unterwegs sein?“ Vernünftiger ist wohl, das Freizeitangebot in Pfaffenhofen zu nutzen, und wo ist man schon in zwei Minuten mitten in der Natur?

Boten der ungezügelten Natur stehen als Skulpturen bei „idee²“. Im Besprechungsraum Blicken drei Giraffen inspirativ auf die bequemen Couchen. „Ich mag die Giraffen, sie sind handgeschnitzt und“, erklärt Stefan Herburger, „sie haben den Überblick!“ Eine Eigenschaft, die auch „idee²“ anstrebt: „Wir beraten unsere Kunden individuell und finden maßgeschneiderte Lösungen, die einfach passen, egal ob Klein- oder Großunternehmen“. Dazu ist nötig, die Hintergründe der Firmen zu beleuchten und daraus ein schlüssiges Konzept zu entwickeln – mit allen relevanten Marketingmitteln: vom logo über Geschäftspapiere, Imagebroschüren, Salesfolder, Anzeigen, Außenwerbung, Onlineaktivitäten bis hin zum gesamten Corporate Design.

Unerlässlich sind für ihn und seine Mitarbeiter der direkte Kontakt mit und ein partnerschaftliches Verhältnis zum Kunden. „idee²“ legt Wert auf längerfristige Beziehungen, denn gerade in der Betreuung des Firmenauftritts über die Jahre hinweg werde das Unternehmen „ins rechte Licht gerückt“. Und wenn die Zeit wirklich einmal drängt, dann ist auch das kein Problem und mit dem LivCom Award hinreichend belegt!

Dass sich „idee²“ nicht auf eine bestimmte Branche spezialisiert hat, sieht Stefan Herburger durchaus als Vorteil: „Wir sind absolut offen für den Spirit, den Flair, der in den Kunden wohnt“, und so nimmt es nicht Wunder, dass sich das Spektrum von Autohaus über Verlag und Ingenieurbüro bis zur Hotellerie spannt. Hauptsächlich mittelständische Unternehmen zeigen sich von „idee²“ angesprochen, und auch Privatkunden fühlen sich sehr gut betreut. Die Atmosphäre in der Agentur präsentiert sich nämlich absolut entspannt. Den Wohlfühl-Faktor demonstrieren nicht nur die bequemen Sitzgelegenheiten im Besprechungsraum, auch das Miteinander der Kollegen ist von diesem Geist getragen. Stefan Herburger ist zwar Geschäftsführer, beschränkt sich jedoch nicht nur auf Kundenakquise, sondern nimmt, wie er es nennt, „am Tagesgeschehen“ in der Agentur teil. Und jedes Mal, wenn er im Besprechungsraum sitzt, erinnern ihn die Giraffen an das entspannte Motto, das „idee²“ so unverwechselbar macht: „Leben und leben lassen“. Wer genau hinschaut, sieht die Giraffen lächelnd nicken.