Da Massimo: Pizza, Pasta, Fisch – und ein Zitronenbäumchen

von Lorenz Trapp

Scaloppina Gorgonzola, mit Bratkartoffeln, davor eine kleine Tomatensuppe, später vielleicht noch eine Insalata capricciosa – klingt das nicht verführerisch, so verführerisch wie das sardische Zitronenbäumchen vor der Eingangstreppe, das jetzt im November doch tatsächlich noch Zitronen trägt?
Aus Sardinien kommt nicht nur das Bäumchen. Auch die Chefin Noemi stammt von dem beliebten italienischen Inselparadies, das ihr wohl die gute Laune mit nach Bayern gegeben hat. Verheiratet ist sie mit Massimo, dem in Pfaffenhofen und Umgebung nicht unbekannten Koch aus Kalabrien, und seit Jahresanfang, nach einer umfangreichen Renovierung, bieten die beiden im Lokal „Da Massimo“ in Tegernbach alles, was man von einer italienischen Speisekarte erwartet. massimo

Die Spezialität des Hauses sind die Nudeln. Die nämlich sind selbst gemacht, und zwar „wirklich selbstgemacht“. Rigatoni al Forno, oder doch lieber Tortellini Aurora, das Licht der Morgendämmerung am Abend? Die Entscheidung fällt nicht leicht, locken doch auch Spaghetti Mare und Tagliatelle Emiliana – und natürlich die variantenreichen Pizze! „Unsere Pizze“, sagt Noemi, „schmecken, wie eine Pizza schmecken muss – ein leichter Teig, unten knusprig, innen weich, und variantenreich belegt“. Marco, der Pizzabäcker, gibt sich gern ein bisschen wortkarg, legt am Pizzaofen aber all seine Liebe und Erfahrung con ­cuore in seine Pizze – und wenn er die dann aus dem heißen Ofen holt und auf dem Teller platziert, lässt er sie ganz einfach für sich sprechen, absolut überzeugend.

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Fragt man ihn, was er selbst am liebs­ten im „Da Massimo“ isst, schaut er zwar kurz mal sehnsüchtig auf seinen Ofen, doch dann kommt ganz klar die Antwort: „Fisch!“ Kein Wunder für den, der die Goldbrasse vom Grill schon mal gekostet hat, oder war nicht der Lachs mit Spinat in Zitronensoße noch einen Tick besser? Wie alle Meeresfrüchte auch beziehen Noemi und Massimo ihren Fisch von ausgesuchten Lieferanten, ebenso wie die Antipasti, die täglich frisch zubereitet werden – und im „Da Massimo“ in einen gemütlichen kulinarischen Abend geleiten.
Herr in der Küche ist der Chef persönlich. Unterstützt wird Massimo von zwei Köchen, die beide auf den Namen Simone hören, eine Tatsache, die bei Hochbetrieb durchaus von Vorteil sein kann: „Du rufst einen, und beide sind da!“ An Bar und Theke herrscht Marina mit ihrem gewinnenden Wesen über Getränke, Gläser und caffè, im Service schwingt Noemi, die Chefin selbst, das freundliche und aufmerksame Zepter, und zwei Jungs aus der Nachbarschaft in Tegernbach, Philipp und Niklas, helfen aus, wann und wo immer es nötig ist: „Wenn’s sein muss, überall!“
Die Stimmung ist gut im „Da Massimo“, das Team versteht sich blendend, und das sei auch wichtig, meint Noemi, denn „dann läuft was“. So ist es, und wer nun die köstlichen, von Massimo mit Stolz eigenhändig produzierten Cannelloni probieren will, sollte sich nicht davon abhalten lassen. Weil das Lokal – zumindest räumlich – nicht zu den Größten gehört, empfiehlt sich manchmal telefonische Reservierung. Und sollten Sie für Silvester (so weit ist es nicht mehr weg!) noch nichts vor haben: Im „Da Massimo“ wird à la carte gespeist – auch hier bitten Noemi und Massimo um Reservierung für einen schönen und stimmungsvollen italienischen Jahresausklang. Ebenso lädt „Da Massimo“ zu Familienfeiern und anderen geschlossenen Gesellschaften ein, und ab dem Frühjahr locken einige Tische auf die neu gestaltete Terrasse – ein ausgezeichnetes Plätzchen, um bei Köstlichkeiten mit italienischem Charme zu be­obachten, was so ein Zitronenbäumchen im Frühling macht!

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