Aktuelle Kolumne von Thomas Herker (Oktober 2008)

Liebe Pfaffenhofenerinnen
und Pfaffenhofener,

das Thema Südumgehung bewegt zurzeit die Gemüter vieler Pfaffenhofener. Die grundsätzliche Notwendigkeit wird nur von Wenigen in Frage gestellt, dafür wird aber der Verlauf dieser künftigen Umgehungsstraße heiß diskutiert. Da ist es wohl an der Zeit zu erläutern, wie eigentlich das Verfahren läuft und wie es weiter gehen kann in Sachen Südumgehung.

Dabei ist Folgendes von grundlegender Bedeutung: Die Südumgehung liegt in der Zuständigkeit des Staatlichen Bauamts Ingolstadt. Die Umgehungsstraße soll als Ersatz für die jetzige Staatsstraße über Weihern und Eberstetten dienen, um die Stadt Pfaffenhofen und die genannten Ortsteile vom überörtlichen Verkehr zu entlasten. Eine gleichzeitige Entlastung der Moosburger Straße ist „nur“ ein Nebeneffekt, wenn auch ein aus Sicht der Stadt Pfaffenhofen (und natürlich der Anwohner!) entscheidender Faktor.

„Herr des Verfahrens“ ist also das Staatliche Bauamt Ingolstadt und nicht die Stadt Pfaffenhofen. Das Staatliche Bauamt hat die derzeit kontrovers diskutierten Planungsvarianten vorgelegt, zu denen die beiden beteiligten Kommunen – die Stadt Pfaffenhofen und die Gemeinde Hettenshausen – Stellungnahmen abgeben müssen.

Während sich Hettenshausen für eine Streckenführung entschieden hat, die relativ nah an der bestehenden Wohnbebauung vorbei laufen würde, favorisiert die Stadt Pfaffenhofen mehrheitlich die südlichste Variante. Diese Trasse ist am weitesten weg vom Wohngebiet, sie führt aber streckenweise über Hettenshausener Gemeindegebiet.

Die Beurteilungen der beiden Kommunen gehen nun zurück ans Staatliche Bauamt, das als Nächstes das Planfeststellungsverfahren einleitet. Auch damit ist aber noch keine Entscheidung über die endgültige Trasse gefallen, denn bei der Planfeststellung ist wiederum die Untersuchung von mindestens zwei Varianten zwingend erforderlich.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, wir alle werden uns also auf jeden Fall noch auf eine längere Planungsphase einstellen müssen. Und selbst wenn die Einigung auf eine Streckenvariante bald erfolgt, können sich die anschließenden Grundstücksverhandlungen (z.B. mit Hopfenbauern) durchaus noch schwierig gestalten.

Wir sollten uns daher keine falschen Hoffnungen machen und nicht glauben, dass die Südumgehung übernächstes Jahr fertig sein könnte. Ich halte es eher für realistisch, einen Zeitraum von mindestens vier oder fünf Jahren anzupeilen. Darauf wollen wir hinarbeiten – ohne Augenwischerei, aber mit Nachdruck!

Ihr Thomas Herker
Bürgermeister